Mittwoch (9.7.), Pidurangala (nahe Sigiriya) – Heute fang ich mal stichwortartig an: Affenattacke – wahnsinns Fruchtsaftmix bei „Sigiri Fruit Mart“ beim Ausgang der Sigiriya-Felsenfestung getrunken – Spa again – Souvenirs – langer Plausch mit Nihal.
Ich darf wieder meinen Reiseführer bemühen, um in aller Kürze diese Sehenswürdigkeit zu beschreiben. Es handelt sich dabei um eine Festung inkl. Plateau auf einem 185 Meter hohen Felsen: „Der Weg steigt über Treppen allmählich an und führt zu einer engen Wendeltreppe. [Nix für Personen mit Höhenangst!] Nahe dem Fuß dieser Treppe findet man die drei Meter hohe Mirror Wall aus dem 5. Jh., die aus einer Unterschicht aus Putz besteht, auf dem Eiweiß und Wildhonig aufgetragen wurden. Das Ganze wurde kräftig poliert und hat bis heute seinen Glanz nicht verloren. Kaum geplant von den Erschaffern dieser Wand war[en] wohl die Graffiti (in Singhalesisch), die Besucher nachfolgender Generationen darauf hinterlassen haben. Einige davon […] haben durchaus poetische Qualitäten.“
Ich komme mir vor wie in Macchu Pichu, dabei war ich dort noch nie. Beim Aufstieg allerdings mache ich eine etwas unangenehme Erfahrung mit einem der Tausenden Monkeys, die hier durch die Ruinen jumpen. Ich hab ihm wohl zu lange in die Augen geschaut, jedenfalls geht er auf mich los. Ich befinde mich gerade auf der Audienz-Plattform des Königs, die auf allen Seiten meterweit abfällt. Mein Schrei tangiert ihn nicht sonderlich, aber glücklicherweise kommt mir ein französisches Pärchen zu Hilfe und vetreibt ihn. Mistvieh. Ein bissl Panik hab ich vor den Gfrastern, muss ich zugeben. Wenn sie sich durch den Dschungel schaukeln und schwingen, find ich das ja noch recht entzückend, aber wenn sie mir zu nahe kommen, bin ich mit meinen Nerven am Ende. Ich freu mich schon auf Anuradhapura, dort sind nämlich noch größere Exemplare (Lemuren) unterwegs, die auch aggressiv sein sollen… Hmmm.
Egal, zurück zu diesem auch heute noch augenscheinlichen supermächtigen Königspalast: Bekannt sind hier – neben den Sigiriya-Graffiti – die „Wolkenmädchen“-Fresken (ebenfalls 5. Jh.), die aller Wahrscheinlichkeit nach „himmlische Nymphen“ darstellen, wie ich eben nachlese. Folgendes Detail über diese Wolkenmädchen (Mädchen?!?!) finde ich sehr amüsant. Zwar wäre mir das beim Vorbeigehen nicht aufgefallen, mein Foto zeigt mir allerdings, dass da was Wahres dran ist, denn „[d]iese [die Fresken] wurden schon einmal restauriert, wobei – glaubt man den Tourist Guides von Sigiriya- die Künstler einige kleine Änderungen vornahmen: Angeblich wurden die Brustwarzen der Nymphen etwas höher gesetzt, um die Brüste nicht ‚hängen‘ zu lassen! Tatsächlich sind auf einigen Brüsten zwei Brustwarzen zu sehen – eine schwach sichtbare, „tiefliegende“ und eine deutlich höher gelegene.“ Mann! So kann man auch Geschichtsfälschung betreiben.
Naja. Den Nachmittag habe ich wieder in einem Spa verbracht. Ayurvedische Massage und Kräuter-Dampfbad. Wo sonst, wenn nicht in Sri Lanka.
Den Abend plaudere ich ausgiebig mit Nihal. Er erzählt mir begeistert über die Entstehung seines kleinen Baumhäuser-Refugiums. Wieder bekomme ich Fantastisches kredenzt, u.a. lerne ich heute Slime-Apple kennen, eine Frucht, die nur in Zentral-Sri Lanka wächst. Am liebsten ist mir aber immer noch (Büffel-)Curd with Honey. Wow!