22 Grad laut Temperaturanzeige heute für Kandy, „Realfeel“ fühlt dasselbe. Immer wieder hats heut (Samstag) kurz geregnet. Sobald die Sonne da ist, gehts aber wieder heiß her – für mich fühlt sichs wie mind. 32 Grad an.
Den Vormittag vebringen wir bei Bahirawa Kande, einer 28 Meter hohen Buddhastatue, die in den von Hügeln umringten Kandy über der Stadt thront. Diese kann man von fast jedem Punkt im Ort aus sehen. Wir befinden uns also im zentralen Bergland der Insel. „Entsprechend seiner Lage bietet [dieses] durchweg niedrigere Temperaturen als die Küstenregionen, mancherorts fühlt man sich gar in einen mitteleuropäischen Sommer hineinversetzt“, so der Reiseführer. Apropos Mitteleuropa: Seit heute Abend 22 Uhr bin ich alleine unterwegs. Astrid ist gerade am Weg zum Airport, wo sie ihren Flug gen Heimat antritt. Mir bleibt eine weitere Woche, um Sri Lanka zu erkunden. Ursprünglich habe ich mit dem Gedanken gespielt, wieder nach Arugam Bay zurückzukehren, um dort mehr Surferfahrung zu sammeln und die verbleibenden Tage gechillt am Strand zu relaxen. Nach der Fahrt mit der Eisenbahn aber hab ich diese Pläne verworfen. Die Insel ist einfach zu grandios, um nur ein einziges Fleckchen davon zu sehen. Mittlerweile habe ich mich auch an die Gegebenheiten gewöhnt. Viele Schlepper, viele Tuk Tuks, wahnsinns Verkehr, Tausende unterschiedliche Saris, leuchtendrote Lidschis, King Coconuts, Lassis, Chais, Chicken Currys und über 3 Millionen streunende Hunde auf den Straßen. Eben keifen grade mehrere von ihnen vor dem Haus und zerstören die Ruhe der Natur rundherum. Ein bisschen Angst hab ich vor den Wildschweinen da draußen, die sich in der Dämmerung auch gerne auf die Straßen wagen. Straßenbeleuchtung gibt’s übrigens keine.
Morgen gehts mit dem Bus weiter in den Norden nach Polonnaruwa, einer einstigen Königsstadt, die mehr als sechs Jahrhunderte in Vergessenheit geraten und vom umliegenden Dschungel überwuchert worden ist. Auf die Ruinen dort freu ich mich besonders.
Buddhas Backenzahn hab ich übrigens ausfallen lassen. Also nicht den tatsächlichen Zahn freilich, aber den Besuch bzw. die Besichtigung dessen. Das nächste Mal, wenn ich in Kandy bin – so Buddha will.
*Singalesisch/Tamil „Ayubowan“ bedeutet „Seien sie gegrüßt“.