Santiago. Mittlerweile die zweite Stadt mit diesem Namen, die ich bereise. Waehrend ich im kubanischen Santioago ankomme, erinnere ich mich an meine Ankunft in Santiago de Compostela anno 2007 nach einem anstrengenden, aber wunderschoenen Camino de Santiago.
Ich bekomme einen ersten Einblick in die zweitgroeszte Stadt Kubas. Die Anfahrt von Bayamo (ca. 130 km entfernt) haben wir mit einer Italienerin aus Florenz und und einem Schweizer im Taxi bestritten.
Gilles und Emma parlieren in erster Linie auf Franzoesisch, Kurt und ich auf Deutsch, Emma und Kurt auf Italienisch, Gilles und ich auf Englisch. Der kubanische Fahrer steuert sein Spanisch bei. Davon versteh ich am Allerwenigsten.
Ich bin froh, ein bisschen Deutsch sprechen zu koennen, obwohl ich mir selbst mit Kurts schweizerdeutschen Variante etwas schwer tue.
Irgendwann nicke ich, eingeklemmt zwischen Emma und Gilles, am Ruecksitz ein und erwache erst als wir Santiagos Stadtgrenze passieren. Vor mir ein monumentales Denkmal zu Ehren des Revolutionaers Antonio Maceo, der in Santiago geboren wurde und in der 2. H. des 19 Jhdts u.a. mit Carlos Manuel de Cespedes fuer die Freiheit bzw. Unabhaengigkeit von Spanien gekaempft hat.
Die Stadt ist huegelig, rundherum erstreckt sich die grandiose Kulisse der Sierra Maestra. Zum Runtercruisen so mancher Straszen wuensche ich mir ein Skateboard, zum Raufkommen einen Schilift. Die BiciTaxis winken klarerweise ab, wenn man vom Hafen wieder hoch ins Zentrum gekarrt werden will.
Als wir ankommen, geht gerade ein Regenguss nieder. Die Temperaturen, die man am Parque Cespedes, dem historischen Zentrum – Kathedrale und vis a vis das Rathaus (Ayuntamiento), von dessen Balkon Fidel am ersten Tag des Jahres 1959 den Sieg der Revolution verkuendete -, von einer groszen digitalen Anzeige am Dach der kubanischen Nationalbank ablesen kann, fallen schlagartig von 33 auf nur mehr 22 Grad. Mich friert ein bisschen.
Auch die Naechte sind momentan ueberhaupt ein wenig frisch im Vergleich zu den Temperaturen untertags. Apropos Nacht: Der Zwischenstopp in Bayamo, wo wir die von Montag auf Dienstag genaechtigt haben, war fein. Bayamo ein sehr ruhiger, angenehmer Ort, in dem nur wenige Touristen Halt machen. Inmitten der Fuszgaengerzone gab es eine tolle Freiluftausstellung regionaler Kuenstler.
Dennoch lautet mein Fazit: Ewiges Ein- und auspacken, aufbrechen und ankommen, macht muede.
Am Donnerstag gehts fuer mich auf nach Baracoa, dem oestlichsten Punkt auf der Insel, wo ich einige Tage verweilen will. Morgen mach ich einen Ausflug in die Umgebung von Santiaogo: Castillo El Morro, El Cobre und abschlieszend ein Besuch am Playa Siboney.