5 Uhr morgens. Ich mache mich im Rahmen des Grand Circuits in tiefster Dunkelheit auf zum Sunrise.
Schon um 8:45 Uhr habe ich zwei weitere kleinere Tempel in friedlicher Stille erkundet. Wenige Touristen, tolle Stimmung inmitten des Dickichts. Ich koennte mich wohl wochenlang in diesen Tempeln aufhalten. Fuer manche moegen sie verwitterte Stein- und Geroellhaufen sein, fuer mich sind sie einfach nur faszinierend. Mal begegne ich kopflosen, monstroesen Statuen, mal stehe ich einem zurueckgebliebenen maechtigen Paar Füße gegenueber.
Ich bin froh, dass es heute so ruhig zugeht. Zwar war der sich ueber Angkor erhebende orangegelbe Sonnenball sogar trotz der fotoausloesenden Klickgeraeusche rund um mich ein sehr stimmungsvoller, fast mysteriöser Moment, aber heute zieht es mich mehr in die Abgeschiedenheit. In Ta Som mache ich eine Coconutpause und ueberlege die naechsten Schritte.
Mein Tuk-Tuk-Driver schlaeft auf der Rueckbank. Bevor ich ihn wecke, suche ich mal das naechstgelegene stille Oertchen auf. Wir sind ein gutes Team, obwohl wir uns nicht verstaendigen koennen. Mit Plaenen und mit Hilfe von Haenden und Füßen hanteln wir uns von Station zu Station. Bora hat frueh morgens aus Krankheitsgruenden abgesagt und seinen kleinen Bruder zu dem Job entsandt. Ein schnittiger und rasanter Fahrer. Fuer meinen Geschmack fast ein bisschen zu rasant.