Wir starten mit Chang und „seinem“ Programm. Erste Station: “Killing fields“ (Choeung Ek), einem Vernichtungslager bzw. Massengrab der Khmer Rouge, die unter Pol Pot von 1975 bis 1979 in Kambodscha an der Macht waren. Grauenhafte Geschichte, brutal und traurig. Die Gedenkstaette befindet sich ca. 12 km ausserhalb der Stadt. Der Verkehr an einem Samstagvormittag wird – je spaeter wir dran sind – unertraeglicher und immer stockender. Je schneller wir vorankommen, desto eher verspricht uns Chang das Fruestueck, das wir noch nicht hatten.
Er drueckt uns ausserdem Mundschutz in die Hand. Gemeinsam mit den Sonnenbrillen kommen wir so halbwegs sicher durch die Abgase und durch den Strassenstaub. Was wir dort zu hören und zu sehen bekommen, schlaegt uns beiden auf den Magen. Die traumatischen Ereignisse in Kambodscha in den 70er Jahren sind eigentlich unmoeglich zu verdauen.
Tuol Sleng Genozid Museum als naechsten Programmpunkt. Chang und ich liefern Alexa vorher noch im Hotel ab. Sie hat in der Tat Troubles mit dem Magen. Erholung und ein bisschen Schlaf von enormer Bedeutung.
Beim Besuch des Mahnmals, errichtet in den ehemaligen Tuol-Sleng-Gefaengnisgebaeuden, hab ich einen der nur sieben Folter-Ueberlebenden getroffen und ihm sein Buch „Survivor“ (d.h. seine Autobiografie aus jenen Jahren, die er dort verbringen musste) persoenlich abgekauft.
Chang hat mich schließlich wieder aufgegabelt und mich zum Russenmarkt, meiner letzten Station fuer heute, kutschiert. Dort sehr nette Bekanntschaft mit Kim gemacht: Nachdem sie mich total interessiert angesprochen hat, war sie schließlich voellig aus dem Haeuschen, als sie erfahren hat, woher ich komme. Ihre Nichte wird ab Februar fuer 2 Jahre als Physiotherapeutin in Wien arbeiten. Klarerweise hat sie mich alles gefragt, was ihr eingefallen ist. Und ich ihr die – abgesehen von den momentan vorherrschenden Temperaturen – grossteils zufriedenstellenden Antworten. Sehr nette Lady. Emails haben wir getauscht.
Als ich ins Hotelzimmer zurueckkehre, ist Alex wieder fit. Das Ausruhen und die besprochene Fluessigkeitszufuhr haben sie wieder auf die Beine gestellt. Gut so, i am happy.