Einmal in Kerala, immer in Kerala

Es hat sich doch ein „change“ ergeben. Die neuen Gaeste haben naemlich mehr als erwartet frischen Wind mitgebracht. So sind Heike, eine der neue Gaeste, und ich gestern noch bis zur „Sperrstunde“ im Garten gesessen und haben geplaudert. Endlich kann ich wieder deutsch reden!!! Nach der Migraene ist das auch verdammt noetig, denn danach habe ich immer das Gefuehl, als ich muesste meine Muttersprache neu lernen 🙁

Nun gut, dieser Horror zieht halt leider immer wieder mal ueber mein Haupt hinweg, und so war der vergangene Montag ein klassischer Fall von Montag, wie man ihn gar nicht gerne hat… naja. Mittlerweile habe ich mich aber gottseidank erholt.

Ich fange an mich an das Leben hier zu gewoehnen. So stoert mich der Gockel kaum noch, auch das Katzengejaule (sind die etwa laeufig?) nehme ich nur noch am Rande war und selbst die regelmaeszigen Stromausfaelle und/oder Kabelbraende sehe ich gelassen. Die morgendliche Medizin schmeckt immer noch ekelhaft, die betel-spuckenden (=Kaumixtur in knallroter Farbe) Inder floetzen immer noch die Gegend mit dem Zeug voll (anfangs wusste ich nicht, was das ist und dachte, die spucken da ihre blutigen Zaehne aus….), der Rickshaw-Fahrer faehrt immer noch nicht schneller, meine Haengematte liegt langsam aber sicher ziemlich durch und mit dem Oel, das ich jeden Nachmittag auf meine Stirn geschuettet kriege, renne ich nach der Anwendung noch ewig lange in meinen Haaren herum. Zwar wasche ich mir sie, nur nuetzt das nicht besonders viel und so habe ich beschlossen, einfach drauf zu pfeifen und meine Haarpracht einfach im Sonnenlicht fettig glaenzen zu lassen 🙂 Ja, langsam koennte ich mich auch an die Temperaturen hier gewoehnen. Eine ansehnliche Gesichtsfarbe habe ich bereits – um die Mittagszeit wirds fuer meine Begriffe schon unertraeglich heisz und so laeuft der Ventilator auf tausend und ueberdies die ganze Nacht.

Was meine Behandlungen betrifft, bin ich mit dem Pizzi Chilli sehr gluecklich, weil einfach absolutes Ruhegefuehl ausgeht, mit dem Shiro Dhara aber habe ich immer noch meine Schwierigkeiten. Gestern hats mich wieder fast irre gemacht… koennte schon sein, dass zuviel in meinem Kopf vorgeht, das waere auch ein Hinweis dafuer, warums mich am Montag so boese geschleudert hat.

Wie auch immer, es hat sich alles eingespielt und ich freue mich nun noch mal auf knapp 1 1/2 Wochen, in denen ich in aller Gemuetlichkeit meine Braeune ausbauen, meine Ruhe noch weiter finden und auch meinen neuesten Roman (Intrigen, Crime und Sex! rund um indischen Tee im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts) beenden kann.
Wie heiszt ein regionales Sprichwort so schoen? „Wer nach Kerala kommt, wird seine Heimat schnell hinter sich lassen.“ – Hab ich etwa behauptet, dass ich unbedingt wieder in meine Winterjacke zurueck will…?!?

Ein Kommentar


  1. Agiii, das nächste mal will ich auch dabei sein!
    denk ganz viel an dich und verfolg deine abenteuer, bussi,tina 🙂

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