Immer wieder bin ich erstaunt darueber wie vernetzt diese Welt ist. Heute habe ich mitten am kilometerlangen Sandstrand von Nazaré ein patzen CyberCafe „entdeckt“, mit Direkt-Blick auf den atlantischen Ozean und seinen immens hohen Wellen 😉 Und auch erstaunt bin ich ueber mich und meine Sucht, an keinem solcher Cafes vorbei gehen zu koennen – wohl auch des Kaffees wegen, der hierzulande mit einem durschnittlichen Preis von 75 Cent wirklich ausgezeichnet schmeckt.
Sofort nach meiner Ankunft am Busbahhof (Nazaré = ein wenig suedlich von Leiria; siehe Karte), wurde ich von einer geschaeftstuechtigen alten Dame fuer ein Apartement angeworben; nun wohne ich mit allem Drum-und-Dran (Kuehlschrank, Kueche etc.) – nicht gerade guenstig, aber annehmbar – mitten im einstigen Fischerdorf Nazaré, heute von unzaehligen Souvenirshops uebersaet, unweit (150 m) vom Praia (Strand) entfernt und geniesze die zentrale Lage ;-). Fuer heute habe ich einen „Ruhetag“ eingeplant, der besser gar nicht laufen kann: Der ewigen Reisefuehrer-Lektuere ueberdruessig – und weil man am Camino ja keine Buecher mitschleppt -, wollte ich mir bereits in der schoensten Buchhandlung der Welt, bei „Lello“ in Porto, den schon so notwendigen Lesestoff besorgen. Ich haette sogar was Ansprechendes und Passendes dreier nationaler Autorinnen (ueber die Unterdrueckung der portugiesischen Frau) in deutscher Uebersetzung („Neue portugiesische Briefe“) dort gefunden, blosz war mir der Preis von 30 Euro fuer ein Soft-Cover dann doch zuviel. Allein der geniale Unter-Titel („Oder wie Maina Mendes beide Hande auf den Korper legte und den übrigen legitimen Oberen einen tritt in den Hintern versetzte“) – und das behaupte ich, ohne den Inhalt zu kennen – sagt schon viel ueber die portugiesische Mentalitaet aus. Aber in einem Land, in dem es Bars mit dem Namen „Mein Mercedes ist groeszer als deiner“ (Porto) gibt, musz schon eine gewisse Art von Humor vorhanden sein!
Apropos Humor (Ist doch, wenn man trotzdem lacht, oder?) : Zufrieden geben muss sich mein uebermaesziger Hunger nach Literatur nun einfach mit einem historischen Roman, den ich in einem der Touristen-Buchshops hier ausgegraben habe. Laut Klappentext mindestens ebenso ansprechend, wenn nicht sogar passender ;-): „Eine dramatische Epoche. Eine starke Frau. Die grosze Liebe. Und eine Reise auf dem Jakobsweg.“ – Na bitte!
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Hallo Agnes! Sorry, dass ich nicht schon früher geschrieben habe.Hab mich jetzt über deine Meldungen hergemacht. Ich bin froh, dass es dir so gut gefällt und das alles so reibungslos geklappt hat. Jetzt ist es nicht mehr lang bis du wieder daheim bist. Bist du denn deinen Zielen und Wünschen dir du vor der Reise hattest näher gekommen? liebe Grüße Antje