…ich fange langsam aber sicher an nervös(er) zu werden. Und wahrscheinlich frage ich mich heute nicht zum ersten Mal und sicher nicht zu Unrecht, warum ich mir solch einen „Hatsch“ erneut antue. Liebevoller könnte ich diesen Camino auch als meinen persönlichen „Sternenweg“(eig. wird der klassische „Camino Francés“ so genannt, weil er der Milchstraße entlang direkt nach Santiago und schließlich bis Finisterre führt) bezeichnen, was mir sogleich mein vielversprechendes Horoskop für 2008 in Erinnerung ruft:
Für heuer nämlich verspricht mir die Astrologie, dass die Sterne mir tatkräftig unter die Arme greifen. Hm, der September ist nun vorbei, und ich denke mir, dass dieses Versprechen halt einfach bis aufs letzte Quartal gewartet hat, aber genau jetzt brauch ich die Unterstützung auch. Angeblich stärkt Merkur meine Konzentration und mein Reaktionsvermögen, Neptun verfeinert meinen sechsten (Über!-)Sinn und Mars und Jupiter lassen mich entschlossen die richtigen Schritte setzen. Also, Sterne, an die Arbeit! Ehe es losgeht, möchte/muss ich auf jeden Fall meine Wohnung auf Vordermann bringen, die Nachbarn noch in den Dienst der Blumenpflege einweisen und auch soviel Frust/destruktives Gedankengut wie möglich mitsamt dem Restmüll, der die nächsten Wochen auf keinen Fall stehen bleiben soll, im Vorfeld entsorgen respektive hier (verrotten) lassen. Immerhin ist’s diese Art von Ballast nicht wert, noch weiter geschleppt zu werden. Schon gar nicht, wenn man eh schon ein nur mit den Basics ausgestattetes, aber dennoch 10 kilo-schweres Backpack mit sich herumtragen soll. Egal. Jedenfalls merke ich, wie ich mir langsam aber sicher ein klein wenig Panik in Hinblick aufs Fliegen aufreiße. Nach den zig Horrormeldungen über Flugzeugabstürze aus den vergangenen Wochen verspüre ich ein flaues Gefühl im Magen. Entwickle ich jetzt eine Aviophobie (Flugangst), oder wie? Übrigens, besten Dank an das Blatt, das mit seinen apokalyptischen Schlagzeilen und Titelbildern diese Ängste deutlich in mir geschürt hat. Mit leichter Verzweiflung blicke ich daher meinem Abflugtag entgegen. Oh, Götter (Merkur, Neptun, Jupiter und Mars…nein, ich bin keine Polytheistin) steht mir bei, und lasst die metallenen Vögel im Himmel, unterhalb der Sterne und der Milchstraße…