Ayurveda? Eben komme ich entspannt von meiner fruehmorgendlichen Abhyanga (Ganzkoerper-Oelmassage) zurueck, bei der die Therapeutinnen mit erwaermten Kraeueteroelen (Babu hat mir vorhin erzaehlt, dass die „Zubereitung“ dieser speziellen Oele ueber dem offenen Feuer schon mal ueber 8 Tage dauern kann) ueber den Koerper streichen, den Organismus mit fließenden Massagegriffen stimulieren und so helfen, Koerper und Seele in Balance zu bringen. Wenn das kein tolles Eintauchen in das Tagesgeschehen ist, weisz ich nicht, was sonst. Abgesehen davon, soll eine halbstuendige Abhyanga-Behandlung so energievoll auf den Koerper wirken wie 1 1/2 Stunden Jogging! 🙂
Nach der Abhyanga kam heute auch eine Klopf-Massage mit heiszen Kraeuterstempeln (Kizhi) zur Anwendung, die jene vorhergehende Oelmassage durch die Waerme zusaetzlich in ihrer reinigenden und entschlackenden Wirkung unterstuetzen soll. Bisher habe ich koerperlich noch keine groszartigen Veraenderungen ausmachen koennen, doch ich bin ja gerade mal seit drei Tagen hier.
Ich bin zwar schon angekommen, aber noch immer ist alles neu und aufregend. Obwohl mein „Stundenplan“ bis jetzt annaehernd gleich geblieben ist (Treatments um 9 und um 15 Uhr, dazwischen Yoga und Lunch) und ich mich sogar langsam auch mit dem Geschmack meiner Medizin anfreunde (dass die so schmeckt, ist angeblich auch Teil der Therapie…), gibt es da eine Sache, an die ich mich noch nicht so recht gewoehnen kann: So reiszt mich der hauseigene Gockel jeden Tag aufs Neue mit seinem Hahnenschrei (puenktlich um 7 Uhr frueh) aus den Federn respektive den Traeumen. Der Schlaf, der mir dadurch in den fruehen Morgenstunden abgeht, laesst sich aber wunderbar beim Doesen nach der Yogaklasse wieder aufholen, die inmitten dieser traumhaft gruenen Landschaft einfach nur herrlich ist. Heute hab ich fuer mein bereits in Fleisch und Blut uebergegangenes Bikram-Situp sogar ein „Thats nice! Very good!“ vom Teacher eingeheimst 🙂 Dabei war ich sonst eher unkonzentriert, weil ich irgendwie diese fast halbhandtellergrozse Spinne, die da seitlich an den Palmblattwaenden entlanggewandert ist, nicht aus den Augen lassen konnte/wollte…
Womit ich endlich bei dem Thema waere, mit dem ich mich schon die vergangenen Tage beschaeftige. Man muss sich Kerala als die gruene Lunge Indiens vorstellen, denn es ist nirgends im Land gruener als hier (der Reisefueher beschreibt die Region als „immergruene Tropenlandschaft“). Der ganze Landstrich ist naemlich von (KOKOS-)Palmenhainen ueberzogen, und so ist es auch nicht verwunderlich (nochmals Danke, lieber Reisefuehrer!), dass Kerala (കേരള) in der Landessprache Malayalam „Kokospalmenplantage“ bedeutet. Spannend find ich auch – und jetzt kommt mein wirtschaftliches Knowledge 🙂 ins Spiel – , dass von 160 indischen Firmen, die mit Kokos oder deren Produkten handeln, allein 130 in Kerala sitzen; 38.000 Tonnen Kokos werden jaehrlich in erster Linie nach Europa exportiert und damit ueber 35 Mio. Euro erwirtschaftet.
Die Kokospalme ist nicht nur beeindruckend in ihrer Groesze, sondern gilt den Keraliten als Lebensbaum schlechthin. Die Blaetter werden zum Dachdecken, zum Koerbeflechten verwendet, aus dem Saft wird hochprozentiger „Toddy“ (leider momentan nix fuer mich…), d.i. Palmwein gewonnen, die Milch kennt man auch bei uns als Durstloeschergetraenk und nicht zuletzt aus den Schalen-„Abfallprodukten“ werden Becher, Loeffel und Schmuck gefertigt. Toller Baum, diese Kokos!
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…und noch einmal kät: schei***, ich weiß genau was du durchlebst mit den hähnen – Ich hatte das gleiche problem (fast) 4 wochen lang auf den Philippinen und es ist furchtbar! dort ging die Sonne offenbar sogar noch etwas früher auf: kurz vor 6 begannen sie dort zu singen und ihr revier abzustecken… KIKERIKIIIIIIIII!!!